Die nächsten Tage im Krankenhaus

Nachdem wir nach der langen Party aufgewacht sind, stellten wir fest, dass wir schon Mittag haben und deshalb verlängerten wir erstmal das Zimmer für eine Nacht.

Wir kauften uns eine Kokosnuss, um den Kater auf wiedersehen zu sagen und fuhren zum Strand, wo wir eingeschlafen sind.

Das Wasser war total klar und unter uns war ein kleines Riff, an dem man schnorcheln konnte.

Wir lagen bis Nachmittags dort rum und erholten uns von der letzten Nacht.

 

 

 


 

Danach gingen wir Curry essen und da ich unbedingt wakeboarden wollte, wechselten wir danach den Strand und fuhren zum wakeboarden. Wir fragten den Local, der dafür verantwortlich ist, wie viel es kostet und er meinte, dass jeder 15-20 Minuten hätte für 20 Euro.
Wir überlegten 1 Minute und sagten dann "JA".

Wir zogen eine Weste an und schoben das Jetski mit ins Wasser, wo eine Leine und ein Wakeboard drin lag. Wir fuhren 1 Minute raus ins tiefe und Felix hat begonnen.

Er lag 10 Meter hinter dem Jeski im Meer und das Jetski startete und Felix gab alles um aufzustehen, leider klappte es nicht. Er versuchte es noch 2 mal und leider klappte es wieder nicht.
Das 4. Mal war anders...Es klappte wieder nicht, aber diesmal hob Felix nur den Arm, als das Seil zu schnappen.
Irgendwas ist passiert. Wir fuhren zu ihm und wir hörten ihn, wie er rief, dass sein Bein gebrochen ist.
Ich bin sofort ins Wasser gesprungen und habe versucht ihm das Wakeboard auszuziehen. Leider hatte er solche Schmerzen, dass ich es alleine nicht hinbekommen habe. Ein anderes Jetski kam und der Typ hat mir geholfen, das Wakeboard auszuziehen und Felix auf das Jetski zu ziehen.
Wir fuhren an den Strand zurück und ich sah nur, wie Felix sein Bein im Wasser hin und her schwankte.

Am Strand angekommen, zogen 5 Leute Felix aus dem Wasser raus. Ich habe sein Bein gegriffen und spüre nur Gummi auf meinen Händen. Es hat sich wirklich so angefühlt, dass es komplett durch gebrochen ist.

Die Locals riefen den Krankenwagen und besorgten Schmerzmittel, während ich mit Eiswürfeln versuchte, Feix bei Bewusstsein zu halten.
Felix stand unter Schock und ich auch. Wir alle waren mit der Situation überfordert, aber machten das Beste daraus.
Nach 10 Minuten hat Felix eine Schmerztablette bekommen und nach einer halben Stunde kam endlich der Krankenwagen.

Im Krankenhaus angekommen, wurde uns gesagt, dass es voll ist. Also fuhren wir ins nächste Krankenhaus, die Felix noch mehr Schmerzmittel gaben und das Bein röntgten. Ich habe so gehofft, dass es nicht gebrochen ist, aber als ich die Bilder in der Hand hatte, traf mich der Schlag. Es war komplett durch...
Felix lag 5 Stunden auf einer Metallliege und wurde von Flur zu Flur geschoben. Dahin, wo grade Platz war.Wir kamen uns total verarscht vor...
Endlich hat er ein "Bett" bekommen in einer Halle, wo 50 andere Leute lagen. Die Patienten lagen aber nicht nur auf Betten, sondern auch auf den Metallbänken im Flur, weil kein Platz mehr war.
Da hatten wir ja noch Glück, dass Felix ins Bett durfte.
Ich fuhr mit dem Tuk Tuk um Mitternacht in unser Hotel und packte alles und sagte dem Hotelbesitzer dass wir auschecken. So nett er war, hat er mich mit dem ganzen Gepäck zurück ins Krankenhaus gebracht. Eine Sorge weniger..Wir hatten schonmal das ganze Gepäck bei uns.
Felix musste operiert werden, aber seine Versicherung wusste noch nicht, ob er in Deutschland operiert werden kann.
Felix hatte die ganze Zeit Kontakt zu der deutschen Botschaft und zu seiner Versicherung ADAC.
Ich hatte zum Glück noch die Isomatte mit und breitete sie auf dem verdreckten, blutigen Boden aus und machte es mir neben Felix, bequem. Ich eckelte mich so sehr, dass ich mich komplett in meinem Schlafsack einmummelte und auf den ganzen Wertsachen schlief. Denn jeder hätte uns dort ausrauben können.
Am nächsten Morgen sollte uns der Arzt vom Nawaloka private Hospital abholen. Und ADAC meinte, dass wir uns schnellsmöglichst um die Rechnung kümmern sollen.
Erstmal wurde ich um 7 weggeschickt. Mit der Begründung, dass die Besuchszeit vorbei ist. Ich war nur noch sauer. Die haben doch einen Dachschaden. Schließlich war ich die ganze Nacht dort. Die Wut stieg in mir hoch und ich rannte über 2 Stunden sämtlichen Leuten wegen der Rechnung hinterher. Keiner wollte uns helfen.
Wenn das das einzige Problem wäre...aber nein, das war es leider nicht, denn Felix hatte solche Schmerzen und ich musste dem Schmerzmittel auch noch hinterher laufen. Ich wäre vor Wut fast ausgerastet.
Für mich stand fest: Ich werde um 10 Uhr ( auch wenn wir immer noch nicht bezahlt haben) Felix aus dem Krankenhaus entführen.
es war um 10 Uhr und leider waren die Ärzte immer noch nicht da vom anderen Krankenhaus. Und bezahlt hatten wir auch noch nicht.
10:20 Uhr war dann endlich bezahlt und um 11 Uhr kamen die Ärzte. Und wir waren soooooo mega glücklich diesen einen Arzt zu sehen. Er war die Rettung aus der Hölle.



Sowas schreckliches habe ich vorher noch nicht mitgemacht.
Er hat uns gerettet und dafür liebten wir ihn.
2 Stunden fuhren wir mit dem Krankenwagen nach Colombo. Das lustige ist, dass die Ärzte die ganze Zeit nach dem Weg fragten, bis sie endlich die Autobahn gefunden haben.

Wir kamen  in die Notaufnahme und waren so glücklich und erleichtert in einem normalen Krankenhaus zu sein und gut behandelt zu werden.
Nach 2 Stunden kamen wir in ein Zimmer, wo auch ein Bett für mich stand. WOW. Und ich dachte, ich muss die nächsten Nächste auf meiner Isomatte verbringen.
Wir wurden sogar beide mit Essen und Trinken versorgt. Und die Betten hatten Kissen und Decken, nicht wie in dem anderen, wo man weder Wasser noch eine Decke bekommen hat.

Am 9.1.17 um 21:30 Uhr wurde Felix operiert und da er keine Vollnarkose bekommen hat, haben die Ärzte in sein Geburtstag reingefeiert und um 12 Uhr ein Ständchen für ihn gesungen und es gefilmt. Das hätten die Ärzte in Deutschland niemald gemacht.
Nun war es endlich geschafft und Felix war 5 Nägel schwerer.
Die nächsten Tage chillten wir, spielten UNO, schauten Serien und ich besorgte jeden Tag eine Kokosnuss für uns.
Genau 7 Tage haben wir im Krankenhaus verbracht und das Beste draus gemacht.


Die Tage, die wir im Krankenhaus verbracht haben, waren mit viel Schmerzen verbunden, aber trotzdem hatten wir unseren Spaß.
Ich bin ein paar Mal rausgegangen und habe mir ein wenig die Stadt angeschaut, Siehe Bilder:



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Kommentare: 6
  • #1

    Torgi und Wilfried (Freitag, 13 Januar 2017 20:06)

    Oh je ihr beiden, ihr habt ja eine heftige Zeit durch, viel Leid und Schmerz aber auch Freude und Glück.
    Beim Lesen stand uns oft der Mund offen, es ist kaum zu glauben und der Bruch ist ja heftig.
    Das möchte ich aber nicht live mit erlebt haben.
    Ich kann mir gut vorstellen was das für Schmerzen für Felix waren und ein Shock für euch beide.
    Hut ab, Felix, für das was du ausgehalten hast und Nasti, für das was du gemeistert und geholfen hast.
    Wir wünschen euch eine nun erholsame, heilende und gemütliche Zeit.
    Alles Liebe

  • #2

    Gothi und Klaus (Samstag, 14 Januar 2017 17:32)

    Hallo ihr zwei.
    Vielen Dank für die so ausführlichen Berichte liebe Nasti und die Fotos.
    Es ist Wahnsinn was in der kurzen Zeit passiert ist, das tut uns wahnsinnig leid.
    Ihr habt aber das beste daraus gemacht und es geht bergauf.
    Wir sind nun auch etwas beruhigter.
    Wir haben mitgefiebert und täglich die Daumen gedrückt.
    Genießt jetzt die Zeit.
    Felix dir gute und schnelle Besserung und Nasti toll dass du doch so um Felix kümmerst.
    LG

  • #3

    Jenny (Samstag, 14 Januar 2017 17:37)

    Ohje ihr armen :( Gute Besserung an Felix (unbekannterweise) und du pass gut auf dich auf Süße! Ich denk an dich :*

  • #4

    Giuliana u Dominik (Samstag, 14 Januar 2017 21:27)

    Hallo ihr zwei ,
    Als uns die Nachricht erreichte waren wir so geschockt und hofften das ihr ein gutes Krankenhaus findet ... Hut ab Nasti das du das alles immer so gut meisterst wir sind stolz auf dich :* und dir Felix wünschen wir ein gute Besserung nach dem was du alles durch machen musstest ...Wahnsinn das ihr trotz all dem nicht eure Reiselust aus den Augen verloren habt und trotzdem alles festgehalten habt ... auch wenn es für euch nicht so gut lief diese Erfahrung kann euch keiner mehr nehmen .
    Fühlt euch gedrückt wir sind in Gedanken bei euch :)

  • #5

    Heike Börs (Sonntag, 15 Januar 2017 06:48)

    Gute Genesung
    Toll dass Ihr so optimistisch seid herzliche Grüsse �����

  • #6

    Gundi (Sonntag, 15 Januar 2017 14:36)

    Hey! Ihr seid ja wirklich die Größten! Wie stark ihr seid und das gemeistert habt. Felix..Gute Heilung für dein Bein! Und alles Liebe für Euch ! Herzlichst aus Köln, Gundi